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Über das Stillen - & die "Schwierigkeit"

  • Autorenbild: Admin
    Admin
  • 14. Nov. 2017
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Aug. 2023


... Ein paar Worte über das Stillen aus meiner Sicht und wieso es für viele Mütter so schwierig erscheint.



Aus meiner Sicht eine Sorge, die bei vielen Müttern bereits in der Schwangerschaft sehr präsent ist: Die Angst vor Stillschwierigkeiten.

Ich habe mir häufig selbst und natürlich auch den Müttern, die ich betreut habe, die Frage gestellt wieso gerade dieses Thema so einen hohen Angstfaktor aufweist und somit die Sorge Stillschwierigkeiten zu bekommen so groß ist.

Hierbei wurde es mir ganz klar: der Großteil hat hier und da bereits einige negative Erzählungen gehört oder bereits selbst erlebt - es scheint für viele eine ganz komplizierte Sache zu sein, wofür die Frau "gemacht sein muss".


Hier möchte ich meine Sicht präsentieren - und hoffentlich ein klein Stück weit die Ängste nehmen - oder besser noch weiterhin die Positivität zu diesem Thema stärken!

Stillen gehört für viele Frauen zu der Kategorie die Ängste aufkommen lässt, dass sie es nicht "schaffen" könnten und setzt somit bereits von außen stark unter Druck.

Hier möchte ich auch keineswegs das Stillen klein reden -denn es ist ein wunderbares Werk der Natur, welches unendlich viele Vorteile hat, worauf ich mich hier nicht fokussiere.

Ich möchte hiermit ganz klar mitgeben: Wir als Frauen sind genau dafür gemacht, es ist das natürlichste der Welt und von Grund auf DIE Nahrungsmethode für unsere Babys, die von Natur gegeben ist und deshalb (bis auf ganz wenige! Ausnahmen) hervorragend Möglich ist.


Warum? Unser Körper ist ein Genie. Ein Meisterwerk der Natur, das alle notwendigen Mechanismen und Hormone besitzt um die Milchbildung anzukurbeln und zu behalten.

Aber auch ein meisterliches Werk braucht optimale Bedingungen, die zur Ausschüttung der Hormone führen und diese Milchfluss- und Milchproduktionsmechanismen in Gang setzt.

Es ist so einfach - und dennoch scheint es in unserer Gesellschaft das schwierigste überhaupt zu sein:

Alles was der Körper braucht ist Ruhe & Zeit, Stressvermeidung, viel Körperkontakt (Bonding) zum Kind: Und leider beginnen die meisten Störungen in genau diesem kleinen Zeitfenster, das ursprünglich nur für den intensiven Körperkontakt zwischen Mutter und Kind bestimmt ist:

Die ERSTEN 7 Stunden nach Geburt sind bereits ausschlaggebend für die Produktion und den Erhalt der Muttermilch. Die kommenden drei bis fünf Tage für die weitere Befüllung der Alveolen.

Das Bedeutet nicht, dass es ohne oder wenig Körperkontakt (Inkubator oder Wärmelampe) nicht möglich ist - denn dann können Hilfsmittel ersetzend hinzugezogen werden, die diesen Mechanismus nachahmen und die Milchproduktion trotzdem in Gang setzen!

Hier beschreibe ich den optimalen natürlichen Verlauf, der auch in einer Klinik gut machbar ist:

Optimalerweise darf das Kind ab Geburt bis min. 1,5 Stunden OHNE Unterbrechung auf der Mutter verweilen. Jedes gesunde Neugeborene kann dann bereits 30- 45 min. nach Geburt alleine und ohne Hilfe die mütterliche Brustwarze "erkriechen", finden und von alleine andocken (Breast Crawl).

Hierbei hilft, wenn das Kind während der Geburt geringfügig Schmerzmittel der Mutter abbekommen, damit es klar und wach ist und die Hände des Babies nicht "sauber" gewischt werden, da sie noch Fruchtwasser und somit Duftstoffe enthalten, mitdessen Hilfe sie selbstständig zur Brustwarze finden.


Hat das Neugeborene nur ein paar Milliliter des Kolostrums geschleckt, reicht es für den ersten Erfolg bereits voll und ganz aus - es muss dafür nicht eine halbe Stunde lang getrunken haben, darf es aber natürlich wenn gewünscht! Danach hält sich sein Blutzuckerspiegel konstant und es hat eine erste positive Verbindung hergestellt, das Belohnungszentrum wurde aktiviert.

Auch wenn es nicht sichtbar scheint, die Milch fließt nach der Geburt fast wie von alleine, da der Hormonpegel dies positiv beeinflusst. Dabei reichen bereits ein paar Tropfen aus, um das Baby zufrieden zu stellen und gleichzeitig der Brust zu vermitteln: der Bedarf ist da, Bitte Nachfüllen!

Und Zack, das erste Mal wird nach die Milch in den Alveolen nachproduziert.

Nach jedem einzelnen Anlegen, wird dies vermittelt - ganz nach dem Motto die Nachfrage regelt den Bestand.


Auch wenn Neugeborene theoretisch 24 h ganz ohne Nahrung auskämen, da sich noch reichlich Fruchtwasser im Magen-Darm-Trakt befindet, ist es von Vorteil das Neugeborene nach Bedarf (ad libitum) anzulegen. Das Bedeutet: bei alles frühen Anzeichen, die das Baby aufweist direkt Anlegen. Das geht natürlich besonders gut, wenn es ohnehin nah bei der Mutter liegt und Mutter & Baby möglichst viel Zeit zusammen verbringen können, ohne gestört zu werden.

Hier zu erwähnen sind die Störungen im Klinik-Alltag: was für uns klar und verständlich ist, kann für ein Neugeborenes zu viel Hektik und Input sein, daher sollte es in der Klinik weitestgehend gut behütet bei der Mama liegen und KEINE Untersuchungen alleine durchstehen müssen - wenn es denn Möglich ist. Denn das kleine Wesen hat kein Gefühl für Raum und Zeit und empfindet jede Sekunde ohne den mütterlichen Halt eventuell als schmerzvoll und braucht danach entsprechend Erholungszeit. Viele Kinder schlafen daher die ersten 24 h fast durch (Verarbeitung des Erlebten). Riechen Sie allerdings die Brust in direkter Nähe, werden sie positiv angeregt daran zu trinken.

Natürlich ist es empfehlenswert innerhalb der ersten 24h das Klinikpersonal bei Fragen zu kontaktieren oder einmal darüber schauen zu lassen, ich möchte an dieser Stelle dennoch dazu ermutigen sich auf die eigene Intuition zu verlassen und das Stillen in aller Ruhe und Zweisamkeit mal zu versuchen, denn die Kinder wissen wie es funktioniert und lassen sich von Beobachtern gerne auch mal stören und irritieren.

Man kann wirklich nicht viel falsch machen, wenn man dem Kind Zeit gibt den Weg zu erkunden!


Ein weiterer Punkt, der berücksichtigt werden kann um einen guten Stillstart zu erzielen: Positiv Denken! Denn Stress - egal ob von Innen oder Außen kommend - hemmt die Milchbildung und den Milchfluss.

Das beginnt mit einer unbequemen Körperhaltung und endet mit negativen Gedanken.

Daher am besten auf die vorhandenen Fähigkeiten der Neugeborenen und des weiblichen Körpers bauen - denn genau das ist wofür es die Brust gibt & woraus ein Neugeborenes saugen kann (Das übt es ganz lange im Mutterleib).

Kopf abschalten - Intuition einschalten. Wenn Möglich, nicht davon irritieren lassen, dass das Kind weint. Denn das IST das einzige Kommunikationsmittel des Neugeborenen - für fast alles.

Und meistens ist es nicht der Hunger ;-)


Ein kleiner Tipp wäre noch, sich nicht zu viel von außen beraten zu lassen.

Es führen bekanntlich viele Wege nach Rom - und so ist es auch beim Stillen. Von 10 Müttern und ihren Kindern werden wahrscheinlich alle einen etwas anderen Rhythmus, Anlegetechnik, Routine, Tagesablauf und Erfahrung gemacht haben - die alle womöglich mit der eigenen Erfahrung nicht viel gemeinsam haben werden und deshalb: gut gemeinte Ratschläge lieber in Rücksprache mit der Hauptperson (Klinikpersonal, Stillberaterin oder Hebamme) besprechen. Keineswegs weil die Ratschläge von Freunden bekannten der Familie falsch oder schlecht wären, sondern weil viel Ausprobieren sowohl das Kind verwirren können als auch den Rhythmus durcheinander bringen - dies alle Beteiligten verunsichern kann.


... Weil wir Menschen eben individuell sind und sowohl junge Mamis als auch die Babies ihre ganz eigenen Bedürfnisse und Merkmale haben, weshalb auch eine mehrfach Mama verschiedene Stillerfahrungen bei jedem einzelnen Kind haben kann.


Die Hauptaufgabe ist es beim Stillbeginn also, ein schönes Zusammenspiel von Mama und Baby zu finden - viel zu Beobachten, Signale beachten, Kuscheln, Ruhe & Entspannung zuzulassen um Rythmus zu finden.


In diesem Sinne wünsche ich vor Allem eine entspannte & ungestörte Zeit der Zweisamkeit, des gegenseitigen Kennenlernens, Vertrauens und Verstehens.

Eine gute Basis für eine harmonische Stillbeziehung!





 
 
 

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